good medicine

Die Broncos-Herde gleicht zur Zeit wieder einmal einem Feldlazarett. OA Dr Guttmann musste bei der morgendlichen Visite feststellen, dass die Zusammenstellung der Mannschaft für das Spiel gegen die Casino Panthers heikel wird. Coach Gutti musste die Agenden teilweise an seinen Assistenzarzt Captain Pu Hackl deligieren, weil auch Erstgenannter krankheitsbedingt selbst auf der ‚Tackn‘ liegt.

Die leicht Angeschlagenen oder altersabhängig Rekonvaleszenten  vergessen wir hier mal, zumal man diese als die Topfitten der Truppe ausweisen kann. ‚Buon Sei‘ Seifried und ‚Votaren-Tommy‘ Wagner muss man einen eigenen Status zuerkennen. Bildlich gesprochen liegen sie irgendwo zwischen Erstversorgungstrakt und Krankenzimmer  – ‚Gott in Weiß‘ Hartl Nestelberger hat sie sozusagen am Gang abgestellt, weil es schwerere Fälle gibt.  Offiziell gelten RFink, ChFink, Präse Herzig, Herbertson und GFink als flügellahm, kreuzkrank oder fußmarod. ‚Unser Mann‘ in der Intensivstation ist Edel-Fan Vati Maier, der diese zwar Gottlob schon wieder verlassen konnte aber jede Art der Aufmunterung dringend benötigen kann.

Wenn man bedenkt, dass Ex-Captain Chris Maier diesmal seine Kollegen zwar beim Match als Zuseher unterstützte aber wegen ‚zu viel Schuss aus Knie‘-Problemen die Saison auslassen muss, grenzt es an ein Wunder, dass es noch immer fast drei Linien Broncos gibt, die ein Spiel –fast- durchhalten.  Diesmal aber mit Unterstützung von oben, in der Person des Piloten Lucki Rozner.

Von Beginn an etwas defensiver eingestellt,  leistete Narkosearzt Dr. Robert Fuchs von den Panthers  durch sein schnelles 0:1 am Broncos-Nervenkostüm ganze Arbeit. Den massiven Einsatz des Anästhetikums überlebten die Broncos wahrscheinlich nur auf Grund einer Serie von Überzahlspielen im ersten Drittel. Insgesamt 3 Mal schickten die Schiedsrichter einen Panther auf die Strafbank. Das ‚Power Play‘ (nur dem Namen nach) brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Lucki Rozner war es schließlich, der den ersten Hautschnitt in der ‚Operation Sieg‘ gegen beherzt kämpfende Casino Panthers setzte. Mehrmals setzte Dr Rozner zum Schnitt an, das Auditorium auf der Bank indes in einem Mix aus Zweifel und Verzweiflung, fand der Mann mit dem Skalpell dann doch die verwundbare Stelle im Panthersgehäuse. Durchdringend daraufhin auch der Jubel im Kollegium und auf den Rängen.  Der Bann war gebrochen. Mit jedem Angriff wurden die Broncos selbstbewusster. Bei dem einen oder anderen Angriff brauchten die Unsrigen zwar noch Glück bzw. hatten einen sicheren Rückhalt in der Person von Andycam König. Vor allem bei einem Brandstätter-Backhand aufs kurze (leere) Eck behielt er die Nerven und positionierte die Fanghand ‚pipifein‘. Oder bei einer versuchten Mund-zu-Mund-Beatmung von Dr. Wolf an dem an ihm vorbeiwollenden Panthers-Stürmer. Die Pfeife des Schiris blieb stumm, die Panthers reklamierten Ausschluss. Doch der Unparteiische retournierte (wahrheitsgemäß): ‘Beide waren am Ende!’ (O-Ton!)’. Zumindest Dr. Wolf hätte den Wahrheitsbeweis antreten können.

Aber noch im zweiten Drittel sezierten die Broncos ihren Gegner dann regelrecht.  Lucky Puffing kurvte vor das Tor und vollendete mit sicherer Hand. Einen abgefälschten Loop (Neo-Fliegenfischer RFink schnalzte mit der Zunge), der von der Latte auf die Linie fiel, stocherte Lucki Rozner zum 3:1 über die Linie. Zuschauer John Maier, Herbertsson-Onkel aus Amerika und Ex-Pilot, quittierte von der Tribüne aus die wahrscheinliche Vorentscheidung mit dem markigen Gruß unter Kollegen:  ,Flieger,  Grüß mir die Sonne!‘.

Danach flog einmal RFink gewaltig ab. Sein Abschluss konnte von Panthers-Goalie Bernd Brandl im letzten Moment neutralisiert werden. Von Familie Süzs, heute auch in der Fangemeinde,  war in Richtung ihres Schwiegersohns in spe RFink ein kurzes  ‚nagyon jòl‘ – ‚sehr gut!‘ zu hören.  

Der Abend war wahrlich sehr gut für die Broncos gelaufen, aber noch nicht zu Ende. Zunächst war es der wiederauferstandene ‚Bon Sei‘, der die tiefen Schnitte, die seine Kollegen mittlerweile in den Pantherskörper gesetzt hatten, grob vernähte. Einen Herbertson-Ableger schlenzte er überlegt ins lange Kreuzeck: 4:1. Nun wechselte auch die Freundin des Panthersgoalies die Seiten und stellte sich auf der Tribüne neben Mitzi Maier, um sich über ein Aufbaumenü für ihren entnervten Liebling auszutauschen.

Und schließlich blieb es seiner Exzellenz, dem Herrn Präsidenten Primarius Herzig  selbst vorhalten, die letzte Naht auf Seiten der Broncos anzubringen. Und er setzte diese derart sicher, verband die aufklaffenden Wundränder mit der ihm eigenen Knotentechnik so sensibel, dass schlussendlich kaum eine Vernarbung erkennbar bleiben wird: 5:1!

Das 5:2 durch die Panthers darf man in das Gebiet der ungeliebten kosmetischen Operation abtun, konnte uns heute nicht mehr erschüttern und den Sieg nicht mehr nehmen.

Ein wichtiger Sieg über einen guten, fairen Gegner. Und nach dem Caps-Sieg gegen die St. Josef Red Bulls dürfte der Broncos Blick ins untere PlayOff gerichtet sein, wo nunmehr 2 Punkte mehr auf dem Konto stehen. Gut für die eigenen Nerven, gut aber auch für die Rekonvaleszenten, insbesondere Coach Gutti und BernhardsDad,  die gleich nach Spielende Glückwünsche in die Kabine schickten. Ebensolche schicken die Broncos gerne auch retour und hoffen auf baldige comebacks.

Das einzig bittere: Marcel Hirscher hat gerade den zweiten Durchgang in Kitz vergeigt!

Na und? Da helfen uns die Erinnerungen an die kühle blonde Krankenschwester, die uns  Broncos nach dem Spiel in der Kabine wieder auf die Beine half, natürlich etwas hinweg. Nur der ein wenig maskuline Name war ein kleiner Sexkiller: ‚Gambrinus hieß die Schlampe!‘

 

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